Die winterliche Kälte auf Baustellen birgt diverse gesundheitliche Risiken für die Arbeitenden. Die niedrigen Temperaturen können zu Unterkühlung und Erfrierungen führen, insbesondere an ungeschützten Körperstellen wie Händen, Ohren und Gesicht. Darüber hinaus steigt das Risiko von Atemwegserkrankungen, da kalte Luft die Atemwege reizen und die Anfälligkeit für Erkältungen erhöhen kann. Eine gründliche Erläuterung dieser Risiken ist entscheidend, um das Bewusstsein zu schärfen und präventive Massnahmen zu fördern. Das Risiko für Kälteschäden steigt mit dem Alter oder mit dem Konsum von gewissen Medikamenten, Alkohol und Zigaretten.
Erfrierungen und Frostbeulen
Bereits bei tiefen Plustemperaturen sind gesundheitliche Schäden möglich, wenn Wind und Feuchtigkeit die Hauttemperatur weiter hinabsetzen. Wangen, Nasen, Ohrmuscheln, Finger, Zehen, Hände und Füsse sind für Kälteschäden besonders anfällig. Wenn hier die Hauttemperatur unter 25°C fällt, verlangsamt sich der lokale Stoffwechsel. Gleichzeitig braucht der Körper für das Verrichten der Arbeit aber mehr Sauerstoff. Unter minus 3°C kann das Hautgewebe lokal vereisen d.h. erfrieren. Ein weiterer lokaler Kälteschaden ist die Frostbeule. Frostbeulen sind schmerzhafte, gerötete, juckende Hautschäden und das Gewebe ist dabei entzündet.
Die Auswahl der geeigneten Kleidung und Ausrüstung spielt eine zentrale Rolle beim Schutz der Bauarbeiter vor den winterlichen Bedingungen. Es ist ratsam, mehrschichtige Kleidung zu tragen, um den Körper vor Kälte zu isolieren, während gleichzeitig Feuchtigkeit abgeleitet wird. Thermoisolierte Handschuhe, wasserdichte Stiefel und eine wetterfeste Kopfbedeckung sind unverzichtbare Bestandteile der Winterausrüstung. Zudem sollten reflektierende Elemente in die Kleidung integriert werden, um die Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen zu verbessern. Diese Empfehlungen gewährleisten nicht nur den Schutz vor den Elementen, sondern fördern auch die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden der Baustellenmitarbeiter.
Tipps, um sich warm, trocken und gesund zu halten:
- Die richtige Winterkleidung kann durch gezielten Windschutz effektiver gestaltet werden. Sollte Teile der Kleidung feucht oder sogar nass werden, diese so schnell wie möglich auswechseln.
- Regelmässiges Aufwärmen in - wo möglich - beheizten Aufenthaltsräumen/ Containern mit warmen Getränken wie Tee, heisser Schokolade oder Brühen, um den Körper von innen zu erwärmen - trotz geringem Durstgefühl. Heisse Suppen mit Gemüse und Proteinen sind ebenfalls eine nahrhafte Option. Handwärmer können zusätzlich eingesetzt werden.
- Durch häufiges Händewaschen die Verbreitung von Erkältungsviren minimieren. Sensibilisieren Sie die Mitarbeiter dafür, frühzeitig auf Symptome von Erkältungen oder Erfrierungen zu achten und sofortige medizinische Hilfe zu suchen, wenn diese auftreten.
- Fördern Sie ein Gemeinschaftsgefühl, in dem Mitarbeiter sich gegenseitig bei der Einhaltung der Schutzmassnahmen unterstützen. Gemeinsames Handeln kann dazu beitragen, das Risiko von Krankheitsausbrüchen zu minimieren.